Vor kurzem las ich in einer Tageszeitung die Überschrift „ Umweltbewusstsein steigt mit Bildungsgrad“ und wurde neugierig. Was hat denn der IQ mit Müllsammeln zu tun? Aber, siehe da, die Ergebnisse der veröffentlichten Studie der Statistik Austria waren erstaunlich.
Beim Kauf von Lebensmitteln achteten 80 % der Befragten darauf, Milchprodukte, Obst, Gemüse und Fleisch in Bio-Qualität zu erstehen. Hauptsächlich wird dabei aber auf die eigene Gesundheit geschaut und meist ist es egal, ob der Bio-Apfel letztendlich aus Chile oder doch aus Österreich stammt.
Bei EDV-Geräten scherten sich nur ca. 45 % der Teilnehmer um die Umwelt.
Beim Thema Mülltrennung beweisen die ÖsterreicherInnen großes Umweltbewusstsein.
99 % der Bevölkerung sammelt Altpapier und 97,7 % sammeln Altglas. Am seltensten wird Biomüll gesondert entsorgt (85 %).
In der Studie zeigt sich, dass speziell die Wiener Bevölkerung sehr schlechte SammlerInnen sind. Im Gegensatz zu Niederösterreich – hier werden höchste Müllsammelzahlen bei der Entsorgung der Fraktionen (Papier, Altglas, Metall, Plastik) genannt.
Besonders die kurzen Wege zu Müllsammelinseln – wie in Maria Enzersdorf – erweisen sich als gute Voraussetzung für Müllsammelrekorde.
Insgesamt trennen Männer etwas häufiger Müll als Frauen. Auffallend ist, dass Menschen mit höherem Bildungsgrad tendenziell mehr recyceln.
Im europäischen Vergleich schneidet Österreich als Recycling-Nation jedoch insgesamt gut ab.
(Textteile aus STANDARD/Wirtschaft vom 28.7.2017)
Anneliese Mlynek