Im Rahmen der Exkursion zur FA Lengel Biotonne & Biogasanlage und Müllverbrennung Spittelau am 10. November 2017 wurde einer 25-köpfigen Interessentengruppe auf Einladung des GVA erklärt, was mit dem Biomüll bzw. Müll passiert.
Bei der Firma Lengel erlebten wir ‚geruchsvoll‘, was es heißt in einer Biomüllanlage zu arbeiten. Der angelieferte Biomüll entfaltet schon bei der Anlieferung einen unheimlichen Duft. Der Biomüll ist bis zur eigentlichen Verarbeitung ca. 4 Wochen alt. Nach der Zerkleinerung und ‚Reinigung‘ von Plastik und Metallteilen wird ein Teil des Biomülls für die Kompostaufbereitung ungefähr 6 Wochen im Freien auf Entlüftungsgittern gelagert und mit geeigneten Geräten immer wieder umgesetzt.
Der zweite Teil des Biomülls und die bei der Pressung ausgetretene Flüssigkeit werden für die Biogaserzeugung zum Eigenbedarf herangezogen.
Nach dem Mittagessen besuchte die Gruppe die Müllverbrennung Spittelau, die schönste Müllverbrennungsanlage der Welt. Dieses Werk versorgt seit 1971 ca. 60 % der Haushalte Wiens mit Wärme. Im Jahr 1987 zerstörte ein Brand große Teile der Anlage. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass Friedensreich Hundertwasser aus der Müllverbrennungsanlage ein weltweit einzigartiges, spektakuläres Kunstwerk schaffen konnte.
Die Kraftwerke Spittelau, Flötzersteig, Simmeringer Haide und Pfaffenau verwerten jährlich rund 900.000 Tonnen Abfall, Sondermüll und Klärschlamm und produzieren zusammen rund 1,5 Mio Megawattstunden Fernwärme pro Jahr.
Seit 2009 versorgt die Spittelau das AKH Wien, die BOKU und das Ö3-Gebäude in der Muthgasse auch mit umweltfreundlicher Fernkälte für die Klimaanlagen.
Danke dem Organisationsteam der GVA Frau DI Jordan und Herrn DI Tippel für die Einladung.
Anneliese Mlynek, Umweltgemeinderätin